Freitag, 30. September 2016

Venedig

Zusammen mit Petra erlebe ich die Lagunenstadt in ihren 1000 Facetten. 4 Tage haben wir Zeit die Stadt zu erkunden, zu wenig wie wir schnell erkennen. Wir wohnen in Mestre auf dem Festland und erreichen die Insel in 30min mit dem Bus. 

Schon die ersten Meter durch die engen Gassen lassen mein Fotografenherz höher schlagen. Die Häuser, die Brücken, die Kanäle, die Menschen, die Gondolieres, die Cafés, die Shops alles erschlägt einen mit Eindrücken, die so schnell gar nicht verarbeitet werden können. 






 

Auf dem Canale Grande tummeln sich Schiffe alle Größen eine Verkehrsordnung ist hier nur schwer erkennbar. 

In den Kanälen zwischen den Häusern fahren  Gondeln mit Touristen und Motorboote die Waren transportieren. 









Kaum eine Gasse durch die keine Touristen strömen. Etwas abseits vom Touristenstrom herrscht Ruhe in den Gassen und auf den Brücken. Das Wegenetz in Venedig ist unüberschaubar und bietet immer wieder neue Fotomotive. 






In der Lagune von Venedig gibt es eine Vielzahl an Inseln. Murano, die Glasbläserinsel und Borano, die Insel mit den bunten Häusern, gehören zu den größeren, sind aber lange kein Geheimtipp mehr.







Häuser mit grellen Farben sind charakteristisch für Burano

Gondeln auf dem Canale Grande

Wäsche trockenen in der Gasse gehört zu Italien wie der Cappuccino

die Kanäle Venedigs


Sonntag, 25. September 2016

Peloponnes und Abreise

Die Strecke von Athen nach Patras ist völlig anders zu dem was ich bisher von Griechenland gesehen habe. Weit weg von den Bergen, geht es jetzt an der Küste entlang. Hier dominiert der Tourismus, der im Landesinneren kaum eine Rolle spielt. Hier gibt es auch wieder Campingplätze und jede Menge Cafés und Shops.

Aus Athen heraus leitet mich Naviki mal wieder über einen üblen Schotterweg hoch auf 300m um dann dort rauszukommen wo ich vorher ohne Schotterweg auch in die Stadt gekommen war.

Richtung Patras geht es zunächst an der Südküste entlang bis zum Kanal von Korinth, ein beeindruckendes Bauwerk. Hier beginnt die Halbinsel Peloponnes an dessen Nordküste meine Route weiter verläuft. 







Der erste Ort ist Korinth. Von hier bis nach Patras gibt es kaum einen unbewohnten km. Kleine Ortschaften und Hotelanlagen säumen die Küste.



Pegasus von Korinth




Ich fahre auf der Küstenstraße, die oft so dicht am Ufer verläuft, dass ich von der Brandung nass gespritzt werde. Bis auf den letzten Tag habe ich immer kräftigen Gegenwind. Das Meer ist ziemlich aufgewühlt und die Brandung kräftig.







Ich übernachtet auf Campingplätzen von denen es hier an der Küste einige gibt. Die Plätze sind meist ziemlich leer, die Saison ist wohl bereits vorbei.

Viele Hotels sind allerdings auch völlig verwaist und es macht den Eindruck als wären hier schon länger keine Gäste mehr gewesen. Es ist auch alles sehr ungepflegt und vergammelt. Der Camping Akrata ist der Beste. Ruhig und sauber.


Ich bleibe 2 Tage hier und mache einen Ausflug mit einer Schmalspurbahn in die Berge nach Kalavrita. Hier ereignete sich im 2.Weltkrieg ein Massaker bei dem mehrere hundert griechische Zivilisten von deutschen Soldaten hingerichtet wurden. Eine Vergeltung für 80 deutsche Soldaten, die von Partisanen erschossen wurden. Mich hat allerdings mehr die beeindruckende Schlucht interessiert, durch die sich die Bahn abenteuerlich schlängelt.


Die letzten beiden Etappen auf dem Weg nach Patras sind weniger touristisch dafür fast durchgehend eine Baustelle. Es wird eine neue Autobahn gebaut.

Einst führte rund um Peloponnes eine Eisenbahnlinie. Reste der seit 2006 stillgelegten Bahn findet man noch an vielen Stellen.



Von Patras aus geht es, in einer 30-stünd. Überfahrt, mit einer Fähre der Anek Lines, über Igoumenitsa nach Venedig. Die Fahrt beginnt morgens um 6 Uhr. Mal wieder eine Gelegenheit den Sonnenaufgang zu erleben. 

:-)

leere Strände Mitte September

Rion-Antirion Bridge
Sie verbindet Peloponnes mit dem Festland 

Kennt man eine,  kennt man sie alle. 
Die griechischen Städte sind alle gleichermaßen eng gebaut.
Und immer wieder große Balkone mit Markisen als Sonnenschutz.

Die orthodoxen Kirchen stehen an Herrlichkeit 
den römisch katholischen in nichts nach


Im Hafen von Patras ist morgens um 5 schon
viel Betrieb

Der Lohn fürs frühe Aufstehen folgt um 
kurz nach 7

By by Griechenland


Samstag, 17. September 2016

Ankunft in Athen

Nach doch recht anstrengenden Etappen durch Griechenland bin ich am 15.09. nach genau 14 Wochen und 7200km in Athen angekommen. 









Die letzte Etappe von Thiva nach Athen hat nochmal Kraft gekostet. Naviki wollte mich wieder über eine Nebenstrecke bis auf 800m hoch leiten. Das wollte ich mir bei der Hitze nicht nochmal antun und bin auf der Hauptstraße geblieben. Die ging dann aber auch bis auf 600m hoch. War aber, bis auf die letzten Meter, alles fahrbar. Hinzu kam allerdings starker Autoverkehr, der Richtung Hauptstadt immer dichter wurde. Teilweise bin ich wieder auf 4-spurigen Schnellstraßen unterwegs, die oft keinen Seitenstreifen haben. Ich fahre schon eine ganze Weile durch Stadtgebiet als mein Navi immer noch 15km bis zum Ziel anzeigte. 

Mit ca. 700.000 hat Athen etwas so viel Einwohner wie Frankfurt, die hier allerdings auf 40qkm wohnen im Gegensatz zu 250qkm in Frankfurt. So kommt es auch zu einer Bevölkerungsdichte von 17.000 pro qkm gegenüber 3000 in Frankfurt. 

Es ist ein physikalisches Gesetz, wenn der Querschnitt sich verengt, wird die Fließgeschwindigkeit höher. Man kann das sehr gut am Strassenverkehr in Athen beobachten. 


Die Sehenswürdigkeiten Athens sind die altertümlichen Gebäude, Ruinen und Ausgrabungen. Allem voran natürlich die Akropolis. Um sie aus der Nähe zu sehen, sind 20€ Eintritt fällig. Für 30€ gibt's ein Kombiticket, mit dem auch andere Stätten besichtigt werden können. 






Blick auf den Likavitous Hügel durch zwei Säulen des Zeus-Tempels
Auf dem Hügel, der einen Rundumblick über Athen bietet, 
steht eine kleine Kapelle und mehrere Restaurants

Der Hügel, auf den man zu Fuß oder per Seilbahn kommt, ist allerdings sehr beliebt
und bei schönem Wetter wird es eng auf der kleinen Plattform.
Die Plätze im Restaurant, für ein Dinner bei Sonnenuntergang, sind auf Wochen ausgebucht

Ein kleiner Felsen unterhalb der Akropolis ist eine beliebter Fotopoint.

Zur Akropolis sollte man gleich morgens wenn die Tore öffnen. 
Mann hat so, bei schönem Wetter, das beste Licht. 
Ab 9 Uhr, besonders am Wochenende, kommen die geführten Gruppen 
und dann wird man durchgeschoben 


In anderen Stätten ist es ruhiger und man kann entspannt auf historischem Boden wandeln.
Den Bereich um den Tempel des Hephaistos und das Stoa des Attalos auf der Athener Agora
fand ich mit am interesantesten. Obwohl ich keinen Unterschied sehe zwischen einem
neuzeitlichen und einem 3000 Jahre alten Felsblock.

Imposant auch das Olympiastadion von 1896
mit einem schönen Blick auf die Akropolis.


Von Athen aus geht es für mich nochmal 200km bis nach Patras auf dem Peloponnes und von dort per Fähre nach Venedig.



Mittwoch, 14. September 2016

Zentral-Griechenland

Meine Route von Thessaloniki nach Athen führt durch Zentral-Griechenland. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich und jeder Tag sieht anders aus. Die ersten beiden Etappen ab Saloniki verlaufen küstennah. Dann geht es ins Inland über Larissa, Lamia, Amfikleia und Thiva. Meiner Navi-App, Naviki, gebe ich vor die kürzeste Route zu finden. Das führt dann oft dazu, das es über den Berg anstatt außen rum geht. Wenn es einen Schotterweg gibt, der kürzer zum Ziel führt, wird auch dieser zur vorgeschlagenen Route. Wo es sinnvoll ist, nehme ich dann doch den etwas längeren aber asphaltierten Weg, An der Küste gibt es immer wieder Campingplätze, im Landesinneren dagegen keine. Warum auch, da gibt es auch keine Urlauber.

sanfte Hügel, die landwirtschaftlich genutzt sind ...

steile bewaldete Hänge ...

alpine Landschaft ...

und die, für mich, typische griechische Landschaft, 
gestalten mein tägliches Panorama.

auch wenn ich wie hier nur 700m hoch bin, 
in der Mittagshitze wird so ein Anstieg schon mal zur Qual

Der Ausblick über die Berglandschaft belohnt die Mühe, 
ebenso die erfrischende Abfahrt ins Tal.

Sonnenaufgang am Mittelmeer
auch schön


Dienstag, 13. September 2016

Griechenland - Land unter



Nun bin ich schon eine Woche in Griechenland und habe soviel gesehen und erlebt, dass es mir schwer fällt zu entscheiden was ich jetzt zusammenfassend schreiben soll.


Die ersten Tage hat es hier viel geregnet. Das Wasser konnte teilweise nicht abfließen und Nebenstraßen waren überflutet.

Sandalen an und durchschieben war jetzt die einzige Möglichkeit.







 


Die Etappe von Serres nach Saloniki wurde für mich zum Horrortrip. Fast 11h bin ich unterwegs und habe am Ende 103km und 1300hm. Es regnet stark und ich habe 20km auf einem matschigen Schotterweg, der von 300 auf 750m ansteigt, zu fahren. Fahren ging da natürlich nicht, 4h schieben war angesagt. Danach musste das Rad grundgereinigt werden. In Griechenland findet man immer wieder Wasserquellen mit Trinkwasser das auch zum Fahrradreinigen geeignet ist.

In Saloniki habe ich bei ActionBike einen super Service bekommen. Sie haben mir neue Bremsbeläge besorgt und Kette und Kassette gewechselt. Nach 6600km sicher eine sinnvolle Wartung.







In Bulgarien habe ich den ICT verlassen und damit auch meine geplante Route. Nun muss ich jeden Tag neu meine Route festlegen und mit Hilfe von Handy-Apps navigieren. Ich dachte wenn ich bei Google Maps die Fußgänger-Route wähle komme ich am schnellsten ans Ziel. Google schickte mich
aber mal wieder auf einen matschigen Feldweg zu einer Brücke, die sicher seit 20 Jahren außer Betrieb ist. Ich muss umkehren und nochmal durch den Matschweg.
Das Rad muss ich danach in einer Wasserpfütze reinigen da der Schlamm alles zugesetzt hat. Später komme ich an einer Tankstelle vorbei. Ich kaufe Getränke und darf den Wasserschlauch zur Fahrradreinigung benutzen. Die Schutzbleche sind bei diesem Rad leider eine Fehlkonstruktion. Sie liegen so dicht an den Reifen an, dass geringste Verschmutzung zum blockieren der Reifen führt.

Ich hatte gehofft die Beschilderung des EV-11 zu finden, aber leider finde ich hierzu keinerlei Infos obwohl dieser auch durch Saloniki führe soll. Ich lasse mir meine Route von Naviki vorschlagen, eine Fahrrdnavi-App, die ganz gut funktioniert.

Zweimal war ich auf einem Campingplatz. Mit dem Zelt war ich da immer der einzige. Sind alles Dauercamper bzw. Mietwohnmobile. Zelten tut hier niemand. Sind auch meist Urlauber, die abends lange feiern. Schließlich liegen sie ja den ganzen Tag am Strand und dösen, da muss man ja abends endlich mal aktiv werden. :-) Die Restlichen Tage übernachte ich in Hotels, die hier in Griechenland richtig teuer sind. In den größeren Städten gibt es unter 30€ keine Unterkunft. Sogar der Campingplatz hat 10€ verlangt. Auch alles andere ist jetzt wieder teuerer im Vergleich zu Rumänien/Burlgarien.
Ein nerviges Thema hier in Griechenland sind die Hunde. In den Dörfern hat jedes Haus einen Hund. Die, die eingesperrt sind oder an der Kette hängen, bellen am lautesten. Wenn das Hoftor zufällig offen ist, sind das auch die, die einem bellend hinterher rennen. Aber es gibt Auch überall streunende Hunde. Die Meisten von denen sind harmlos und weichen aus wenn ich komme, aber nicht alle. Bisher gab es aber keine bissigen Begegnungen. Wenn eine Horde Hunde auf mich zukommt, rede ich mit ihnen das hilft schon meistens. Wenn einer knurrend ankommt hilft meist in lautes Wort und eine Drohgeste. Heute bin ich in Amfiklia ein kleiner Ort in Zentral-Griechenland. Morgen Thiva und dann Athen. Noch zwei Tage und ich bin am Ziel.

Angekommen am Mittelmeer in Thessaloniki

Bergetappen gibt es in Griechenland jeden Tag. 
Ich bin immer froh wenn ich auf geteerter Straße fahren kann.

Der Aristotelous Square in Saloniki

In den griechischen Städten und Dörfern geht es oft eng zu.

Schotterpisten habe ich hier oft zu fahren. Und wehe wenn es regnet...


aber schön ist es schon in den Bergen