Dienstag, 13. September 2016

Griechenland - Land unter



Nun bin ich schon eine Woche in Griechenland und habe soviel gesehen und erlebt, dass es mir schwer fällt zu entscheiden was ich jetzt zusammenfassend schreiben soll.


Die ersten Tage hat es hier viel geregnet. Das Wasser konnte teilweise nicht abfließen und Nebenstraßen waren überflutet.

Sandalen an und durchschieben war jetzt die einzige Möglichkeit.







 


Die Etappe von Serres nach Saloniki wurde für mich zum Horrortrip. Fast 11h bin ich unterwegs und habe am Ende 103km und 1300hm. Es regnet stark und ich habe 20km auf einem matschigen Schotterweg, der von 300 auf 750m ansteigt, zu fahren. Fahren ging da natürlich nicht, 4h schieben war angesagt. Danach musste das Rad grundgereinigt werden. In Griechenland findet man immer wieder Wasserquellen mit Trinkwasser das auch zum Fahrradreinigen geeignet ist.

In Saloniki habe ich bei ActionBike einen super Service bekommen. Sie haben mir neue Bremsbeläge besorgt und Kette und Kassette gewechselt. Nach 6600km sicher eine sinnvolle Wartung.







In Bulgarien habe ich den ICT verlassen und damit auch meine geplante Route. Nun muss ich jeden Tag neu meine Route festlegen und mit Hilfe von Handy-Apps navigieren. Ich dachte wenn ich bei Google Maps die Fußgänger-Route wähle komme ich am schnellsten ans Ziel. Google schickte mich
aber mal wieder auf einen matschigen Feldweg zu einer Brücke, die sicher seit 20 Jahren außer Betrieb ist. Ich muss umkehren und nochmal durch den Matschweg.
Das Rad muss ich danach in einer Wasserpfütze reinigen da der Schlamm alles zugesetzt hat. Später komme ich an einer Tankstelle vorbei. Ich kaufe Getränke und darf den Wasserschlauch zur Fahrradreinigung benutzen. Die Schutzbleche sind bei diesem Rad leider eine Fehlkonstruktion. Sie liegen so dicht an den Reifen an, dass geringste Verschmutzung zum blockieren der Reifen führt.

Ich hatte gehofft die Beschilderung des EV-11 zu finden, aber leider finde ich hierzu keinerlei Infos obwohl dieser auch durch Saloniki führe soll. Ich lasse mir meine Route von Naviki vorschlagen, eine Fahrrdnavi-App, die ganz gut funktioniert.

Zweimal war ich auf einem Campingplatz. Mit dem Zelt war ich da immer der einzige. Sind alles Dauercamper bzw. Mietwohnmobile. Zelten tut hier niemand. Sind auch meist Urlauber, die abends lange feiern. Schließlich liegen sie ja den ganzen Tag am Strand und dösen, da muss man ja abends endlich mal aktiv werden. :-) Die Restlichen Tage übernachte ich in Hotels, die hier in Griechenland richtig teuer sind. In den größeren Städten gibt es unter 30€ keine Unterkunft. Sogar der Campingplatz hat 10€ verlangt. Auch alles andere ist jetzt wieder teuerer im Vergleich zu Rumänien/Burlgarien.
Ein nerviges Thema hier in Griechenland sind die Hunde. In den Dörfern hat jedes Haus einen Hund. Die, die eingesperrt sind oder an der Kette hängen, bellen am lautesten. Wenn das Hoftor zufällig offen ist, sind das auch die, die einem bellend hinterher rennen. Aber es gibt Auch überall streunende Hunde. Die Meisten von denen sind harmlos und weichen aus wenn ich komme, aber nicht alle. Bisher gab es aber keine bissigen Begegnungen. Wenn eine Horde Hunde auf mich zukommt, rede ich mit ihnen das hilft schon meistens. Wenn einer knurrend ankommt hilft meist in lautes Wort und eine Drohgeste. Heute bin ich in Amfiklia ein kleiner Ort in Zentral-Griechenland. Morgen Thiva und dann Athen. Noch zwei Tage und ich bin am Ziel.

Angekommen am Mittelmeer in Thessaloniki

Bergetappen gibt es in Griechenland jeden Tag. 
Ich bin immer froh wenn ich auf geteerter Straße fahren kann.

Der Aristotelous Square in Saloniki

In den griechischen Städten und Dörfern geht es oft eng zu.

Schotterpisten habe ich hier oft zu fahren. Und wehe wenn es regnet...


aber schön ist es schon in den Bergen


2 Kommentare:

  1. Wow! Du hast es (beinahe) geschafft, Du bist tatsächlich am Mittelmeer angekommen! Glückwunsch!

    Schade, dass das Wetter nicht immer mitmacht, vor allem zäher Schlamm zwischen Felge und Schutzblech ist echt übel. Hoffentlich bleibt Dir bis zum Ende Deiner Reise noch besseres Wetter.

    Wie geht es denn jetzt weiter? Radelst Du jetzt in Richtung Heimat oder geht es per Bahn/Flugzeug wieder nach Hause?

    Weiterhin alles Gute!
    Mary und Pit

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    1. Ja, morgen nochmal 60km bis Athen. Das Wetter ist wieder besser. Naja, schon fast wieder zu heiß. 33° und 15% Steigung ist schweißtreibend, aber schön wenn man dann abends ein kaltes Bier trinken kann.
      Nach ein paar Tagen in Athen fahre ich nochmal 200km bis Patras. Von dort geht es per Fähre nach Venedig. Dort dann eine Woche Urlaub und dann über die Alpen zurück nach Heidelberg. Soweit der Plan....
      Gruß Klaus

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