Donnerstag, 6. Oktober 2016

Via Claudia Augusta

Von Venedig geht es nun wieder mit dem Rad weiter. Geplant ist, als Abschluß meiner Tour, über die Alpen bis nach Heidelberg zu fahren. Ich entscheide mich für die einfachste Alpenüberquerung, den Römerweg Via Claudia Augusta. Der grobe Verlauf dieser Route ist zunächst Venedig-Bozen-Reschenpass-Landeck-Fernpass-Ehrwald. 
Von Venedig ist es nicht weit bis man den Alpenrand erreicht. Es geht sehr langsam bergauf, ich fahre die meiste Zeit auf stark befahrenen Landstraßen. 








Meine erste Übernachtung ist in einem super B&B in Feltre. Ein kleiner Ort mit einer schönen Altstadt. 


Richtung Trento stoße ich nun auf den beschilderten Radweg Via Claudia. Die Landschaft ist faszinierend. Hohe Berge rechts und links, ich fahre immer entlang der Etsch. 


Meine dritte Etappe führt von Trento nach Mals. Von hier sind es noch 20km bis zum Reschenpass. Es geht auf einem guten Radweg immer an der Etsch entlang. Immer wieder kommen mir Radfahrer allen Alters entgegen. Bei einer Rast klären mich drei ältere Damen auf. Man kann mit Bus oder Bahn von Trento hoch fahren, um dann entspannt bergab zurück zu fahren. Viele machen das mit dem E-Bike und oft werde ich mitleidig angelächelt. 


Starker und kalter Gegenwind macht mir die Auffahrt wirklich nicht leicht. Mals liegt bereits auf 1050m und bietet einen tollen Rundumblick auf die schneebedeckten Berge. 








Die letzten 20km bis zum Pass sind nochmal extrem anstrengend. Es geht oft sehr steil und wegen einer Umleitung bis auf 1560m hoch. Der eisige Gegenwind erschwert das Vorankommen. Teilweise muss ich alle 20m anhalten und verschnaufen. Während ich mich schrittweise nach oben quäle kommen mir zwei Radler auf E-Bikes bergab mit Rückenwind entgegen. Einer ruft mir prahlend zu: E-Bike kaufen! 

Vom Pass aus geht es nun bergab bis nach Imst. Von dort beginnt der Anstieg zum Fernpass. 

Ab Nesselwang wird es auch hier richtig steil. Ich fahre den Radweg durch den Wald nach oben. Bis 900m kann ich fahren, der Rest, bis auf 1280m, ist für mich Schiebepassage. 





Auch das ist irgendwann geschafft. Die Abfahrt nach Ehrwald verläuft auf einem Schotterweg. Noch scheint die Sonne, aber die Temperatur sinkt bis auf 4°C ab. 








Sechs Tage von Venedig bis Ehrwald, das kalte Wetter und die nette Unterkunft veranlassen mich einen Ruhetag einzulegen. Ich nutze den Tag für einen Ausflug auf die Zugspitze. 39€ kostet die Fahrt mit der Seilbahn, aber es hat sich gelohnt.


Ausblicke vom Zugspitzgipfel



3 Kommentare:

  1. Hallo,
    wow, wunderschöne Bilder, könnte man sogar für den Desktop verwenden. Diese E-Bikes-Fahrer, ne ne. Menschen werden immer fauler :) Es geht doch auch um die Herausforderung, so eine Strecke aus eigener Kraft zu bewältigen.

    Gute Fahrt!

    Lukas

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    1. Hallo Lukas, das sehe ich auch so mit der Herausforderung.
      Freut mich wenn dir meine Fotos gefallen. Falls du das ein oder andere haben möchtest, kann ich es dir gerne in passender Auflösung zumailen.

      Ich fahre gerade Richtung Schwenningen. Von da geht es auf dem Nekarradweg nach Heidelberg. Sind jetzt noch so 500km, dann ist auch meine Tour zuende :-(

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    2. Ja, die ersten 4 Fotos bitte (vor allem das 4. hat es mir angetan, das mit der Spiegelung im See).
      Genieße die letzten Abschnitte und sei stolz auf dich. Auch wenn diese Reise bald zu Ende geht, das war erst ein Vorgeschmack auf eine noch schönere Reise.

      Gutes Wetter!

      Lukas

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