Mittwoch, 3. August 2016

Baltikum


Gestern, am 02.08. bin ich in Warschau angekommen. Die Zeit verfliegt mittlerweile immer schneller. Die drei baltischen Staaten habe ich in 14 (Fahr)Tagen durchradelt, mit einem Stop in Tartu mit Tallinn und einem Erholungstag in Alytus. Das, was ich hier schreibe, sind natürlich meine subjektiven Eindrücke von der jeweiligen Region des Landes, durch die meine Route führt. Ich habe bewußt den äußersten Osten gewählt um die Randzone Europas kennen zu lernen. Im Westen, entlang der Ostseeküste, kann das ganz anders aussehen.

Der Übergang von Russland nach Estland war krass. Geschäfte, Restaurants und Infrastruktur, alles war wieder vertraut, alles wie in Deutschland. 

Bis nach Tartu fahre ich auf dem Europaradweg R1, der immer wieder ausgeschildert ist. Der R1 biegt dann später Richtung Riga ab. In Lettland stoße ich auf den EuroVelo-11, der vom Nordkap bis nach Athen verläuft. 



Meine Unterkunft in Tartu, das Design Hostel, war der Hit, der Ausflug nach Tallinn leider etwas enttäuschend.
Den ersten nicht asphaltierten Weg auf meiner Route bekomme ich im Grenzbereich zwischen Estland und Lettland. Diese Etappe war sehr schwer zu fahren, da neben Wellblechprofil auch sehr loser Schotter und sandiger Untergrund zu bewältigen waren. 




Nach den sehr positiven Eindrücken in Estland, empfinde ich Lettland etwas "zurückgeblieben". Die Straßen sind oft schlecht und es gibt häufig Abschnitte auf Schotter. Insgesamt ist die Region, die ich bereise, im Vergleich zu Estland und Litauen, die "russischste". Die wenigen Wörter russisch, die ich kenne, höre ich immer wieder unter den Einheimischen. Nicht nur die Sprache, auch Straßen und Gebäude und sogar die brach liegende Landschaft, erinnert sehr an das was ich in Russland gesehen habe. 

Ganz anders wieder in Litauen. Hier gibt es kaum ungenutztes Land. Alles wird agrartechnisch genutzt, die Straßen sind teilweise sehr gut und es gibt wieder mehr asphaltierte Straßen.
Gänse waren die ersten Bewohner in Litauen, die mich begrüßten.





Das Erscheinungsbild der kleinen Dörfer ist in allen drei Staaten  ähnlich. Die meisten Häuser sind aus Holz in den verschiedensten Farben, gelb, grün, blau sind dabei die häufigsten. Auf vielen Höfen, gibt es uralte Stallungen, Zustände, die mich an meine Kindheit erinnern. Aber auch ganz moderne Wohnhäuser und sehr schön gepflegte Gärten sieht man immer wieder mal.




Im ganzen Baltikum, am ausgeprägtesten in Litauen, gibt es ausgeschilderte Zeltplätze, die oft einige km von der Straße entfernt an einem See oder Fluß liegen. Es gibt dort neben Sitzgelegenheit und Feuerstelle  auch meist ein Plumsklo, allerdings kein fließend Wasser. Zweimal habe ich mir so einen Platz angeschaut. Ich habe diese Möglichkeit des Übernachtens bisher nicht genutzt da ich abends gern eine Dusche habe. Wenn es eine Alternative gab, habe ich den für mich angenehmeren Nachtplatz gewählt.
 

Was mir, seid ich im Baltikum bin, immer wieder begegnet, sind die Störche. Kaum ein Dorf, in dem es nicht mindestens ein bewohntes Storchennest gibt. Aber auch unterwegs begegnen mir die Störche immer wieder auf Feldern und Wiesen.









Altstadt in Vilnius


Zieren überall den Straßenrand 

Pilze, soviel dass man sie vom Fahrrad aus pflücken könnte

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