Sonntag, 4. September 2016

Bulgariens Berge

am 1. Sept. meldet sich der Herbst an. Bei dichtem Nebel und kühlen 12° fahre ich in Tran morgens und 8 Uhr los. Angesichts der erwarteten Höhenmeter hatte ich schon befürchtet meinen Schnitt von100km/Tag nicht einhalten zu können. 
Die Infrastruktur ist hier nicht so engmaschig, ich hatte mich auf wild Zelten eingestellt. Das war dann aber doch nicht nötig, ich habe mehr km geschafft als gedacht.

Von Tran ging es nach Kyustendil und dann nach Simitli. Es waren jeweils 80-90km und 700-900hm. Die Etappe nach Kyustendil war ganz ok und führte immer auf geteerten Nebenstraßen. Am Nachmittag hat mich allerdings ein Gewitter erwischt und Regenkleidung war angesagt. 






Die Etappe nach Simitli dagegen war Horror. Es fing ganz gut an bis die Route von der Schnellstraße Richtung Blagoevgrad auf eine Nebenstrecke abbog. Erst ganz ok auf Teer immer auf und ab und dann war ende der Straße. Ab einer Ortschaft ging es auf einem Feldweg weiter. Erst noch fahrbar wurde er immer schwieriger. Ein Ziegenhirte wollte mich über die Schnellstraße nach Blagoevgrad schicken, ich aber folge brav meiner Naviroute. Möchte wissen wer die erstellt hat. 

Es folgte nun ein Hardcore Abschnitt für die nächsten 10km, der mich sehr viel Kraft gekostet hat. Fahren war schon gar nicht möglich und auch das Schieben über den teilweise zugewachsenen steilen und sandigen Weg war zeit- und kräftezehrend. Aber ich habe viel von der beeindruckenden Landschaft gesehen und Ziegen/Schafhirten live erlebt. Das war es wert. 




 
Der ICT führt von Blagoevgrad nach Mazedonien. Ich bleibe aber in Bulgarien und fahre Richtung Bansko. Ein Skiort am Fuße des Wichren, der mit 2914m höchste Gipfel des Piringebirges das hier durchquert werden muss. 
Ein Blick auf dieses Bergmassiv war mir mehr wert als der Umweg über Mazedonien. Ich übernachte in Simitli auf 300m und von hier geht es am nächsten Tag auf einer, leider sehr stark befahrenen, Passstraßen hoch auf 1140m. Ich kann nicht genau sagen was anstrengende war, der Anstieg oder die vielen Autos, wahrscheinlich die Kombination. Die Anstrengung wurde mit einer entspannten Abfahrt bis nach Bansko belohnt. Bansko ist wie ein Skiort in den Alpen. Jetzt im Sommer sind viele Hotel ganz geschlossen, trotzdem ist am Abend auf der Hauptstraße viel Betrieb. 

Es ist Samstag und ich beschließe erst am Montag weiterzufahren und nochmal einen Pausentag einzuschieben. Das Wetter ist super und ich möchte ein wenig ins Gebirge gehen, wenn ich schon mal hier bin. Ich fahre am Sonntag früh gleich um 8 Uhr, als die Gondel öffnet, hoch zur Bergstation.   Um die Uhrzeit bin ich hier wirklich der erste.  Die Station liegt allerdings in einer Senke und um die Uhrzeit noch im Schatten. Es ist frisch hier auf 1600m und keine Aussicht auf die Berge.

Also beschieße ich ein Stück weiter hochzusteigen. Ein Wanderweg Richtung Wichren ist ausgeschildert. Ich bin völlig allein hier auf dem Weg der durch ein bewaldetes Tal aufwärts führt. An den zwei Berghütten an denen ich vorbei komme ist allerdings schon ziemlich Betrieb. Wanderer und Gruppen die sich auf den Weg nach oben machen. 
Bis zur zweiten Hütte auf 1950m kann man mit dem Auto fahren, was alle anderen außer mir auch gemacht haben. 

Die Hütte liegt nun endlich in der Sonne, aber einen schönen Blick auf die Berge gibt es noch immer nicht. Von hier aus führen mehrere beschilderte Wanderwege auf verschiedene Gipfel. Ich nehme den kürzesten der Wege der mit 3h ausgewiesen ist. Ich will doch nur ein paar Fotos machen. 

Der Weg wird allerdings schnell immer steiler und alpiner. Ich verpasse einen Abzweig und lande auf einem Geröllhang und steinigen Schuttrinnen auf denen es sehr steil nach oben geht. 







Umkehren geht jetzt nicht mehr, jetzt muss ich weiter und erreiche den markierten Weg erst auf 2400m wieder. 







Nun reicht es aber und von hier habe ich auch meine erhoffte Aussicht.


Auf den Nebenstraßen ist so gut wie kein Verkehr. Hier kann man sehr entspannt fahren, allerdings muss man vorsichtig sein, da die Straßen oft tiefe Schlaglöcher haben.

Die Ausblicke auf die Berglandschaft sind, besonders am Morgen, immer wieder faszinierend

Die Dörfer ähneln sich und doch gibt es immer wieder neue Motive.

Das Piringebirge


2 Kommentare:

  1. Hallo Klaus,

    nichts mehr von dir gehört, alles ok so weit?

    Gruß

    Lukas

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    1. Hallo Lukas,
      Danke fürs Nachfragen. Alles ok bei mir. Das mit den Bergen geht in Griechenland so weiter. Erst Dauerregen,dann Hitze und jeden Tag 1000hm und mehr, das schlaucht und abends falle ich todmüde ins Bett. Wenn ich dann noch 2 Glas Rotwein zur Pizza trinke ist der Abend gelaufen.
      Wahrscheinlich werde ich aber heute noch neu posten. Ich habe jetzt noch zwei Etappen bis Athen, dem Ende des offiziellen Teils.
      Gruß, Klaua

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